Ägypten

Surreal und ewig, das einzige erhaltene Weltwunder der Antike, Symbol erster Zivilisationen - die Pyramiden von Giza scheinen den Lauf der Zeit zu ignorieren. Stolz und ehrwürdig stehen sie der moderenen Stadt Kairo gegenüber, trotzen sie Luftverschmutzung, Massentourismus und Modernisierung. Mit ihrer Errichtung wollten die Pharaos ihre Macht manifestieren und ein prächtiges Leben im Abendland versichern. Heute belegen diese einzigartigen Bauwerke die Existenz einer grandiosen, fortgeschrittenen Zivilisation. Archäologen suchen noch immer nach Beschreibungen der Hilfsmittel und Techniken, die den Bau dieser Steinberge ermöglichten. Der Nil steht den Pyramiden in seiner Heiligkeit und Grösse nicht nach. Unermüdlich schlängelt er sich durch die bedrohliche Wüste und ermöglicht seit 8000 Jahren menschliches Leben in diesem niederschlagslosen Land. Das religiöse und kulturelle Leben in Ägypten ist unmittelbar mit dem Wunder des Nils verbunden.

Einem jeden Menschen sollte es einmal im Leben vergönnt sein, die geheimnisvollen Wunder entlang seiner Ufer zu bestaunen. Wir haben uns mit diesem Reiseziel einen ewigen Wunsch erfüllt.

Anreise

Nach über 20 Reisestunden (mit sechs Stunden Zwischenstop in Frankfurt) empfingen uns laute, rauchende Menschenmassen im schäbigen Flughafen Kairo's. Die Reisenden drängten sich vor zwei Passkontrollbeamten, welche ganz gemütlich und mit der Hand die Einreiseformulare aussfüllten. Nach 90 Minuten standen auch wir vor dem genervten Grenzhüter und versuchten, uns sogar ein Lächeln abzuzwingen. Der Vertreter unserer Reisegesellschaft bestand darauf, unser Gepäck selbst zu befördern. Und wir mussten zusehen, wie unsere Taschen auf den Kanten über den Asphalt gezerrt und dann ohne Rücksicht ins Auto geschleudert wurden. Lange Flugreisen und Flughafenaufenthalte hatten uns bisher wenig irritiert. Die Flüge und Gepäckbehandlung in Ägypten sollten ein Test für unsere doch gut erholten (so hatten wir geglaubt!) Nerven werden.

Tag Eins

Die acht Tage in Ägypten sollten unsere erste Erfahrung mit einer organisierten Reise sein. Normalerweise lehnen wir diese Art Gruppentourismus ab. Wir hatten die Reise über's Internet gebucht und erreichten Kairo ohne jegliche Erwartungen. Am Morgen wurden wir von einem persönlichen Fahrer und Führer abgeholt - eine angenehme Überraschung! Unser Führer in Kairo, Yassir, ein charmanter Ägyptologe, erläuterte nicht nur die Geschichte des alten Ägyptens, sondern deutete oft auf die Probleme des heutigen Lebens hin. Wir befragten ihn umgehend zum Problem der Müllabfuhr. Wenn die Abfallberge irgendwann beseitigt werden, verteilen die offenen Transporter den gesammelten Müll während der Fahrt durch die Strassen. Wir wunderten uns ebenfalls über die unfertigen Häuser am Rande der Stadt. Solange das Haus unvollendet bleibt, brauchen die Bewohner keine Steuern bezahlen. Die trostlosen Wohnsiedlungen gleichen einem Abrissgebiet. Müllberge zwischen den Betonbauten und enlang der Kanäle bezeugen das weltweite Problem eines Entwicklungslandes, welches mit Waren der Konsumgesellschaft überschüttet wird und Verpackungsmaterial nicht zu entsorgen weiss.

Doch bald vergassen wir die Probleme der modernen Welt und umgaben uns mit antiker Perfektion. Die Ausgrabungen der Stadt Memphis, eine der ersten Zentren dynastischer Herrschaft, beinhalten die 15 Meter hohe Granitfigur von Ramses II. Feinste Details seiner Kleidung, des Schmucks und der Muskeln sind noch heute in bestem Zustand. Die Treppenpyramide von Sakkara (Foto unten rechts) gilt als der erste Versuch, eine pyramidenförmige Grabstätte zu errichten. Die alten Ägypter glaubten, dass diese geometrische Form in ihrer Mitte die maximale Sonnenenergie (Gott Ra, der Übergott) bündeln und speichern kann.

Die Bauweise und Statik dieser Grabstätten wurde weiter verfeinert und erreichte ihren Höhepunkt mit den Pyramiden von Giza (Foto ganz oben). Steht man am Fusse der grössten Pyramide (Khufu), ist ihre Höhe von 160 m zwar kaum zu erfassen, doch man begreift die Abmessungen der gigantischen Kalksteinblöcke. Wir konnten in das Innere der kleinsten Pyramide kriechen und die heisse Luft einer Grabkammer atmen. Natürlich stören die Menschenmengen die sonst sicher schweigende, mysteriöse Atmosphäre. Auch auf dem Weg zur majestätischen Sphinx (Foto unten links) drängten sich die Touristenscharen. Der weise Blick dieser berühmten Megaskulptur schaut recht skeptisch auf das moderne Kairo.

Viele der uralten Handwerksformen werden für die kaufwütigen Touristen erhalten. Papyrushersteller, Teppichwebereien und Alabasterwerkstätten drängen sich entlang der Hauptstrassen. Die Teppiche werden von Schulkindern im Nachmittagsunterricht hergestellt. Sie werden je nach Leistung dafür bezahlt. Wir waren mehr interessiert an der Presentation der Papyrusherstellung, haben dann aber auch eine der traditionellen Zeichnungen auf dem wundervoll strukturierten Papier gekauft.

Tag Zwei

Die hochentwickelten Fähigkeiten der alten Ägypter werden im Archäologischen Museum von Kairo in aller Vielfalt zur Schau gestellt. Handwerkliches Können, wissenschaftliche Kenntnisse und kreatives Design flossen in die Herstellung von Gegenständen, Skulpturen und Schriften ein. Riesige Statuen, aus ganzen Granitblöcken gemeisselt, beinhalten lebensgetreue Muskeln und Sehnen. Papyrusrollen wurden mit kunstvollen Hieroglyphen beschrieben und mit farbenfrohen Illustrationen versehen. Zahllose Glasskästen beherbergen komplexe Instrumente zum Schreiben, für medizinsiche Zwecke und landwirtschaftliche Arbeiten.

Die Ausstellung des Grabschatzes von König Tutankhamon beinhaltet die berühmte Gesichtsmaske, Holzklappstühle verziert mit Gold und Edelsteinen, Brettspiele, Werkzeuge, Jagdwaffen, Kutschen, Schmuck und sogar goldene Sandalen, hergestellt vor 3000 Jahren für das königliche Leben im Abendland. Die Tradition der Mumifiziering und die Erbauung von haltbaren Grabstätten schuf dauerhaftes Beweismaterial, welches uns heute erlaubt, das Leben in Altägypten nachzuvollziehen. Das Museum ähnelt einem riesigen, überfüllten Warenhaus. Die meisten Stücke erhalten weder den nötigen Platz noch die entsprechende Aufmerksamkeit. Der Besucher braucht mindestens eine Woche, um die wahllos verteilten Sammlungen zu durchsuchen und um sich auf Details zu konzentrieren.

Ein kräftiges Mittagessen belebte die müden Glieder, dann fuhren wir in die Altstadt von Kairo weiter. Auf den Sandhügeln oberhalb der historischen Dächer steht die Burg von Saladin aus dem 13. Jahrhundert und die Mohammed Ali Moschee (Foto unten links), erbaut vom ersten Herrscher des modernen Ägypten im 19. Jahrhundert. Während wir auf den weichen Teppichen unter der farbenfrohen Kuppel sassen, machte uns Yassir mit den Regeln der moslemischen Religion vertraut, inklusive ihrer liberalen und radikalen Interpretationen. Die weitaus ältere Sultan Hasan Moschee (Foto rechts) erhält weniger finanzielle Mittel für die Erhaltung ihrer Bausubstanz. Allerdings strahlen die schlichten, oft beschädigten Wände eine authentisch orientalische Atmosphäre aus. Wir beendeten unsere Tour mit einem Spaziergang durch die winzigen Gassen des Khan El-khalili Basar, wo Teppiche, Gold-, Silber- und Kupferwaren, sowie sämtliche Gebrauchsgegenstände in kleinste, dunkle Geschäfte gestapelt werden. Lange Handelsgespräche gehören zum Einkauf und können äusserst günstige Preise erzielen.

Tag Drei

Um 6.45 Uhr standen wir wieder in einer Schlange am Flughafen. Sämtliche Flugreisende müssen durch eine Tür passieren, das Gepäck durch ein Röntgengerät. Drängeln, Schimpfen und Schieben gehören zur vorgeschriebenen Etikette. Ein volles, kleines Flugzeug brachte uns nach Luxor, wo wir die Kabine eines Nildampfers bezogen. Den Nachmittag verbrachten wir mit der "Untersuchung" des Karnak Tempels (unten links), ein 100 Hektar grosses Gelände mit verschiedenen Tempeln, Kapellen und Obelisken. Die Wände und Säulen aus Kalkstein, Granit oder Alabaster wurden mit aufwändigen Reliefbildern dekoriert. Schon bald waren wir in der Lage, einzelne Götter und die Namenszeichen (Kartouche) bestimmter Pharaonen wiederzuerkennen. Die Haupthalle des Tempels ist mit ihren 134 massiven Säulen die grösste Säulenhalle der Welt. Nur einen Kilometer entfernt befindet sich Luxor Tempel (unten rechts). Dieser ebenso eindrucksvolle Tempel war mit dem Karnak Tempel durch eine heilige Strasse verbunden. Sphinxfiguren standen in ca. 10 Meter Abständen zu beiden Seiten der Avenue. Ausgrabungen haben kurze Abschnitte dieses geplasterten Weges und der jeweiligen Skulpturen freigelegt.

Tag Vier

Das Boot lag noch immer in Luxor vor Anker, als wir zeitig am Morgen in das Tal der Könige fuhren. Die Pharaonen der Neuen Dynastien wählten diese Grabstätte wohl wegen des pyramidenförmigen Berges über dem Tal (Foto erste Reihe links). Wir hatten gerade genug Zeit, um in drei Gräber hineinzulaufen, ein jedes mit verblüffenden Wandbildern ausgestattet (erste Reihe rechts). Die meisten Reliefs zeigen sich in den originalen Farben (zweite Reihe rechts). Es ist kaum zu glauben, das diese feinen Steinmetzarbeiten und Pigmente tausende von Jahren ohne Schaden überlebt haben. Das warme, trockene Klima hat die Erhaltung der Bauwerke sicher begünstigt.

Eine kurze Autostrecke entfernt liegt das Tal der Königinnen, wo wir durch lange Korridore in zwei weitere Grabkammern hinunterstiegen. Die gleiche Bergkette birgt den Tempel von Hatschepsut in Deir ElBahary (zweite Reihe links), erbaut von der einzigen weiblichen "Pharaonin" der langen ägyptischen Geschichte. Am Nachmittag legte das Cruiseschiff ab und nahm Kurs Richtung Süden. Das kühle Wetter hielt uns zwar im Zimmer, doch dafür entschädigte uns die Breitwandsicht aus dem Fenster auf die Dattelpalmen, saftigen Kleefelder und Lehmhausdörfer enlang der Ufer.


Tag Fünf

Nur die Haupthalle des Esna Tempel konnte von Archäologen frei"geschaufelt" werden (Foto links). Der Rest des Gebäudekomplexes befindet sich unter den Häusern der Stadt. Viele archäologischen Funde werden noch immer von Sand oder neuzeitlichen Siedlungen bedeckt. Ägypten ist ohnehin kaum in der Lage, die derzeit exisitierenden historischen Stätten zu erhalten. Viele Rekonstruktionen und Preservationsprojekte werden von internationalen Organisationen finanziert.

Ein kurzer Wasserweg brachte uns nach Edfu, eine Pferdekutsche zum dortigen Tempel des Falkengottes Horus. Die mächtige Mauer um den Tempel und die 30 Meter hohen Pylons (Eingangstorseiten im rechten Foto) sind in fast unbeschädigtem Zustand erhalten geblieben. Die zwei Pylons symbolisieren die Wüste zu beiden Seiten des Nils; der Fluss liegt dazwischen. Unser neuer Führer Abdalah, ein Ägyptologe mit beeindruckendem Wissen, erklärte uns die religiösen Mythen in Verbindung mit den überlebensgrossen Figuren an den Wänden der Tempelhallen und Opfersäle.

Tag Sechs

In Kom Ombo empfing uns das ersehnte Postkartenwetter. Der Tempelkomplex (Foto unten links) wurde von den ptolemäischen Königen der letzten Phase alter ägyptischer Herrschaft erbaut. In diesem Doppeltempel wurde der Krokodilgott Sobek und der Falkengott Horus verehrt. Einige Korkodilmumien "bewohnen" noch immer ihren Schrein. Die Wandreliefs enthalten Szenen mit der berühmten Königin Kleopatra. Andere Wandbilder "archivieren" medizinische Intrumente, welche für einfache Operationen benutzt wurden.

Die Bootsfahrt endet in der grösseren Stadt Aswan. Die dreistündige Reise dahin verbrachten wir im Liegestuhl auf dem Oberdeck, verzaubert von der ständig wechselnden Uferlandschaft. Wiegende Papyruspflanzen säumen kleine Inseln. Lehmhüttendörfer stehen getarnt vor den gewaltigen Dünenbergen. Die Bauern führen ihre Esel zum Wasser. Frauen tragen hohe Gefässe auf ihrem Kopf. Der schmale Grünstreifen fruchtbarer Vegetation komplementiert das fahle Gelb der trockenen Wüstenlandschaft. Aus der Entfernung verkennt man die Kulisse als ein exotisches afrikanisches Märchenland. Bei genauer Betrachtung durch das Fernglass entdeckt man die primitiven Behausungen der Dorfbewohner. Und doch scheinen sich die Bedingungen zu verbessern. Die Bauern erhalten medizinsche Betreuung, die Kinder lernen in modernen Schulen, Pumpstationen sorgen für gefiltertes Wasser.

Abdalah empfing uns in seiner Heimatstadt Aswan mit einem vollen Programm für den Nachmittag. In einem Steinbruch liegt seit Jahrtausenden ein unfertiger Obelisk. Der riesige Granitblock brach während den Steinbrucharbeiten und wurde dann liegengelassen. Eindeutige Spuren der Bearbeitung belegen die Arbeitsabläufe in den damaligen Steinbrüchen. Wir besichtigten den Hohen Damm, welcher den Wasserstand des Nils reguliert und genug Wasser für Trockenperioden bereithält. Bevor sich der riesige Naser See hinter dem Damm anstauen konnte, wurde der Tempel von Isis auf der Philea Insel in den sechziger Jahren auf eine höher gelegene Insel verlegt. Abdalah gehörte zu dem ägyptischen Team, welches den Tempel sorgfältig auseinandergenommen und auf der rettenden Insel wieder aufgebaut hat. Das Projekt dauerte acht Jahre. Während unserer Tour durch den Tempel erzählte er uns von den Schwierigkeiten und Erfolgserlebnissen während der Rekonstruktion.

Die verbleibenden Stunden des Nachmittages verbrachten wir auf einem traditionellen ägyptischen Segelboot genannt Felucca (Foto ganz unten). Eine frische Brise blies in die handgefertigten Segel und brachte uns zum Botanischen Garten von Aswan. Diese Insel im Nil, eine Oase mit Palmen, Gummi- und Eukalyptusbäumen sowie tropischen Blumen und Sträuchern, wird mit enormem Aufwand bewässert. Allerdings werden die Blätter und Blüten von einer dicken Staubschicht bedeckt. Die Sonne verschwand hinter den hohen rötlichen Dünen am Westufer.


Tag Sieben

Der Gedanke an drei Flüge an einem Tag, nur um die Tempel von Ramses II und Nefertari in Abu Simbel zu sehen, liess die Stimmung sinken. Auch unser Gepäck musste weiteren Missbrauch überstehen. Doch der Anblick dieser ungewöhnlichen Tempel entschädigte uns für die Reisestrapazen. Beide Gebäude wurden komplett aus einem Kalksteinfelsen gehauen. Auch diese Baudenkmäler mussten vor den Wassern des Naser Sees geschützt werden. Der gesamte Hügel wurde in Blöcke zerlegt und originalgetreu an dem neu entstandenen Ufer wieder zusammengesetzt. Vier gigantische Statuen von Ramses II bewachen den Eingang zu seinem Tempel (erste Reihe links).

Weitere dieser Idealfiguren stehen zu beiden Seiten der Tempelhalle (erste Reihe rechts). Ramses II baute diesen Tempel nachdem er sich selbst zum Gott erklärt hatte. Die Bevölkerung von Abu Simbel wurde gezwungen, ihn als unsterbliche Gottheit zu verehren. Ein wundervoll erhaltenes Wandbild zeigt den mächtigen Pharao und Heeresführer in bezwingender Machtposition (untere Reihe links). Er hält seine gesammelten Gegner, welche ihn untertänigst um Gnade bitten, bei den Haaren. Ramses II, längster Herrscher der ägyptischen Dynastien, liebte diese Darstellung der überwältigten Feinde und dekorierte auch andere Tempel damit. Der Pharao liess einen Tempel für seine geliebte Frau Nefertari in den gleichen Felsen bauen (untere Reihe). Die farbenfrohen Wandgemälde in diesen Hallen strahlen in kaum beschädigter Pracht.


Wir verbrachten eine angenehme, kraftspendende Nacht in einem feinen Hotel in Kairo. Unser Reiseleiter hatte für uns vier Tage in einem Resort am Roten Meer gebucht. Nach den erstklassigen Taucherfahrungen in Thailand wollten wir nun die berühmten Gewässer von Ägypten kennenlernen. Am Morgen hatten wir genug Zeit für einen weiteren Besuch des Archäologischen Museums. Diesmal konnten wir in aller Ruhe durch die Ausstellungen wandeln und genug Zeit für spezielle Interessen verwenden. Doch unsere Aufnahmefähigkeit schien sich nun eilig abzumelden. Wir brauchten etwas Zeit, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Zuerst mussten wir uns natürlich wieder durch das Flughafenchaos kämpfen. Und dann genossen wir einen ganzen Tag Sendepause in unserem sonnigen Zimmer am Strand.

Leider wusste unser Reiseleiter in Kairo nur sehr wenig über die besten Tauchgebiete im Roten Meer und hatte uns in die falsche Gegend geschickt. Die ufernahen Tauchstellen werden täglich von Unmengen Tauchbooten angefahren und waren bereits völlig zerstört. Die Korallen lagen grau und gebrochen im Sand, nur wenige Fische besuchten die tote Landschaft. Starke Nordwinde verhinderten die Fahrt zu weiter entfernten, weniger beschädigten Gebieten. Welch' ein trauriger, enttäuschender Anblick, vorallem nach den Unterwassererlebnissen in Thailand! Wir konnten trotzdem einige neue Arten von Rifffischen entdecken; auch der hübsche Blaupunktrochen schwamm uns über den Weg. Wir hoffen, in naher Zukunft die berühmten Tauchstellen im Roten Meer an Bord einer längeren Bootsreise zu besuchen. Wir haben die vier ruhigen Tage, die saubere Seeluft, die türkisen Wellen trotzdem sehr genossen.

Die wundersame Architektur, Religion und Kunst der alten Ägypter haben uns mit unvergesslichen Eindrücken und Erkenntnissen überwältigt. Sind diese Schätze, diese Bauten, diese Weisheit die Ergebnisse grausamer Herrschaft, religiöser Furcht und vernichtender Sklavenarbeit? Oder haben die Menschen dieser langlebigen Zivilisation Freude und Erfüllung in täglichen kreativen Arbeiten gefunden? Wir bevorzugen die letztere Version. Und staunen weiter ... voller Bewunderung!